Für alle statt für wenige!

Basis der SP Frauenfeld gegen Variante 20 der SEF II

Von Jonas Zürcher, 25. Mai 2018

Nach den offiziellen Fokusveranstaltungen der Stadt zur SEF II, an der sich die Bevölkerung über die Details informieren konnte, lud die SP Frauenfeld ihre Mitglieder zu einer internen Vernehmlassung und Meinungsbildung ein. Die Veranstaltung war gut besucht und auch Mitglieder, die verhindert waren, konnten sich schriftlich einbringen.

In der lebhaften Diskussion zeigte sich ein meist einheitliches Meinungsbild: Als wichtig wird die Aufwertung der Innenstadt inklusive Verkehrsberuhigung, die Verbesserung des ÖV-Angebotes, und im Besonderen die Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Passanten und Velofahrende erachtet. Das teilweise beklagte Verkehrsproblem soll gemäss den Anwesenden nicht zu kurzsichtigen Handlungen führen.

Zur aktuell vorgeschlagenen Variante 20 wurde befunden, dass die hohen Kosten den zu erwartenden Nutzen nicht aufwiegen. Die Mitglieder sind der Meinung, dass mehr Strassen auch mehr Verkehrsaufkommen nach sich ziehen. Insbesondere wurde die fehlende Kopplung der vorgeschlagenen Variante mit zwingenden und weitreichenden flankierenden Massnahmen beklagt. Die Variante 20 ist ein Flicken im Verkehrsnetz, der die Probleme nur verlagern, nicht aber lösen kann. Laut Meinung der SP-Basis bräuchte es ein Gesamtpaket an gekoppelten Massnahmen, um einem Strassenprojekt dieser Grössenordnung allenfalls zustimmen zu können. Wünsche an ein solches Gesamtpaket wären primär die Aufwertung der Innenstadt mit Attraktivierung für Passanten und Velofahrer, mit gleichzeitig starker Reduktion des motorisierten Verkehrs. Ideen waren zum Beispiel ein Einbahn-Ringverkehr in der Innenstadt, so dass diese für den motorisierten Individualverkehr nicht mehr für die Durchfahrt genutzt werden kann. Auch müsste der Verkehr durch bauliche Massnahmen deutlich verlangsamt, sowie der ÖV bevorzugt werden.

In diesem Sinne entschied sich die SP-Basis gegen die aktuell vorgeschlagene Variante 20. Die Ausgaben für ein Vorprojekt werden unter den derzeitigen Bedingungen nicht unterstützt.

Félice Haueter, Gemeinderätin SP